„88 Tasten für Wallhausen“ wurden feierlich eingeweiht
Eine richtige Einweihungsparty erlebten die Freunde und Unterstützer der Aktion „88 Tasten für Wallhausen“, bei der am 6. Februar der neu angeschaffte Flügel im Kulturhaus eingeweiht wurde.
Genau nach Drehbuch, aber für die Zuhörer mit allerlei Überraschungen gespickt war die Choreografie des Abends, bei der die Vielseitigkeit des Einsatzes des neuen Flügels gleich mal demonstriert wurde.
Nach der Eröffnung durch ein Querflötenquartett zeigte sich Bürgermeisterin Rita Behr in ihrem Grußwort erfreut, dass es dem Verein „Michelbacher Musikschule“ gelungen ist, nach vierjähriger Sponsorensuche und vielen Aktionen zur Finanzierung den neuen Konzertflügel der Öffentlichkeit vorstellen zu können. Dass der Kawai RX 3-Flügel für Schule, Musikschule und das Kulturprogramm der Gemeinde eine große Bereicherung darstellt, sei vor allem dem „langen Atem“ von Manuela Flurer-Wiedmann und ihren Vorstandskollegen zu verdanken. Sie verwies auf die Spendertafel im Foyer des Kulturhauses und betonte, dass diese Großinvestition in Höhe von 18 000 Euro seitens der Gemeinde nicht zu leisten gewesen wäre.
So blieb es nach der feierlichen Enthüllung des Instruments auch den Musiklehrern im Verein vorbehalten, mit dem Zusammenspiel von Flügel, Saxofon, Gitarre und Posaune den künftigen Einsatz des Instruments aufzuzeigen. Und ihren ersten Auftritt vor großem Publikum erlebte Rahel Blumenstock, langjährige Musikschülerin, mit der Sonatina op. 36 Nr. 1 von Mucio Clementi, deren Wiedergabe sie sicher und sehr flüssig absolvierte.
Klavierbauer Werner Maas erläuterte, wie die Zusammenarbeit mit der Musikschule schließlich zu dem ausgewählten Instrument führte und stellte es in den historischen Zusammenhang der technischen Entwicklung des Klavierbaus. Ausgestattet mit einer Karbon-Stimmmechanik und auch in den Konzertsälen benachbarter Orte bewährt, verspricht es durch seine unempfindliche Mechanik einen langjährigen Einsatz.
Feinfühlig und klangvoll zugleich begleitete Musiklehrer Thomas Hammer seine Frau Eva bei einigen Chansons wie „Immer wieder geht die Sonne auf“ von Udo Jürgens und dem Anbetungslied „In Christ alone is all my hope“ und lotete bei den Übergängen zugleich die Höhen und Tiefen des Flügels aus. Und mit den Crailsheimer Gospel-Singers gab sogar ein Chor sein Stelldichein: Dirigiert von Margareta Dratwa und dynamisch-kraftvoll begleitet von „Altmeister“ Albrecht Raddatz präsentierten die Sängerinnen und Sänger einige Gospel-Klassiker wie „Oh when the saints“ und „Sing, praise and show to the Lord“ einschließlich orchestraler Unterstützung.
Nach diesem reichhaltigen Auftaktprogramm und einer kleinen kulinarischen Stärkung folgte mit dem Auftritt von Ramin Bahrami und seiner Ehefrau Maria Luisa Veneziano nochmals eine Steigerung, die den Flügel auf Weltklasseniveau trimmte. „Die Schönheit und die Liebe sind immer noch lebendig“ meinte der Künstler, der sonst in den Konzertsälen der ganzen Welt zuhause ist, zur Idee der Anschaffung des Instrumentes. Es folgten mit dem ersten Satz aus dem Italienischen Konzert von Johann Sebastian Bach, der Partita in c-Moll und einer Sonate von Domenico Scarlatti drei Kostproben des Künstlerehepaares, bei denen das Publikum den Atem anhielt. Gewitzte Klangeffekte, tänzerisches Wogen und kraftvolles Spiel ließen die Zuhörer staunen und entführten sie für kurze Zeit in andere, südliche Sphären. Als Zugabe spielte Ramin Bahrami zudem noch die „Aria“ aus den Goldberg-Variationen Bachs, die der Pianist in freundschaftlicher Verbundenheit Gerhard Maas, dem Lieferanten des Flügels, widmete. Natürlich folgten zum Schluss Dankesworte an die Beteiligten des Abends, vor allem an das Team um Manuela Flurer-Wiedmann, die als Organisatorin des Abends auch die Moderation dazu übernahm.